Als Student hatte ich mir in einen Urlaubssemester einen Traum erfüllt. Eine grosse Radtour in Südamerika. Ursprünglich wollte ich von Bolivien nach Argentinien fahren, viel bergab, wie bin ich damals verträumt gewesen. Doch die Flüge sind zu teuer gewesen und ich hatte mich für den Start in New York entschieden.
In Costa Rica warteten die ersten Passfahrten über 3000 Meter und mit fleissigen Treten sind solche Berge leicht zu bewältigen. Somit hatte ich keine Bedenken mehr, wenn ich Berge beklimmen musste, irgendwann naht ein Ende, doch meistens erfolgt auch der Abstieg viel zu schnell.
Ueber den Landweg kann Kolumbien nicht erreicht werden. Mit einen kleinen Kokonussdampfer schipperte ich nach Cartagena. Auf dem Schiff lernte ich ein hochrangiges Mitglied des Medellin Kartells kennen. Er hat mich eingeladen, wir hatten uns auch über viele Dinge unterhalten, doch besucht hatte ich ihn nie und auch nicht weiter kontaktieren. In Kolumbien wurde ich auch 2 x angesprochen, mein Fahrrad mit Kokain zu füllen, Spass oder Ernst?
Kaffee und Kokain, das ist Kolumbien, zudem kämpfte, als ich Kolumbien bereiste noch die Farc im Nordwesten. Dennoch ist im Nachblick Kolumbien wahrscheinlich für mich das Land mit den schönster Erinnerungen.
Da war zum einen Cartagena, wo ich mit dem Kokosnussdampfer anlegte, später der Weg über die Anden. Die vielen Einladungen und Anerkennung für meine Leistung, die Berge mit dem Rad zu bezwingen. Andererseits aber auch Respekt für Kolumbianer, welche die Berge ohne Gangschaltung schafften.
Es ist der Aufenthalt bei den Kaffeebauern gewesen, die Zeit, wo ich mich verliebte und schöne Abende auf den Fincas verbrachte. Das Tal von Cali, dort hatte ich viel Begegnungen, viel Neugier auf beiden Seiten. Eindrucksvoll die Ausflüge in Indiodörfer, die Märkte, die vielen Fruchtsäfte mich Milch gemixt, die ich während der Fahrt genossen habe.
Kolumbien, dieses vielfältige Land, wie gerne denke ich daran zurück.